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RWE nach Köln-Sieg
Baier sieht einen neuen Maßstab

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RWE nach Köln-Sieg: Baier sieht einen neuen Maßstab
Foto: Thorsten Tillmann

Nicht wenige Fans hat die erste Halbzeit von Rot-Weiss Essen beim 3:1-Sieg in Köln begeistert. Kapitän Benjamin Baier sieht darin einen neuen Maßstab.

Es war immer wieder das gleiche Muster. Von der einen Seite wird Benjamin Baier angespielt, die Drehung folgt und der Ball wird verlagert. Es war das entscheidende Mittel, was die Rot-Weissen im ersten Spielabschnitt beim Auswärtsspiel in der Domstadt immer wieder anwenden konnten und die kleinen Geißböcke so unter enormen Druck setzten. Dem Kapitän war die Spielfreude richtig anzusehen, nachdem er den 1:0-Heimsieg gegen die Reserve der Schalker noch gelbgesperrt verpasst hatte. Und so haben die Essener die Messlatte deutlich angehoben.

Das sieht auch Baier selbst so, der durch den Ausfall von Marcel Platzek ins zentrale offensive Mittelfeld rutschte. Platzek, einzig verbliebener Mittelstürmer im RWE-Kader, hatte sich Anfang der vergangenen Woche einer Nasen-Operation unterziehen müssen. "Wir sind einfach von Anfang an im Spiel gewesen", schwärmte Baier. "Wir haben hinten sicher gestanden und immer wieder gute Nadelstiche setzen können, haben sehr gut den Ball laufen lassen. Es wäre gut, wenn uns das öfters so gelingen würde. Wir haben gezeigt, dass wir die Qualität haben, so aufzutreten. Das muss der neue Maßstab sein."

Da störte ihn letztendlich auch der Positionswechsel nicht: "Das hat ganz gut geklappt, aber der Unterschied zu sonst war eigentlich nicht ganz so groß." Auf der vermeintlich ungewohnten Position war Baier an den meisten RWE-Angriffen beteiligt, bereitete das 1:0 durch Kamil Bednarski wunderbar vor und erzielte das 2:0 gleich selbst. Ärgerlich nur, dass die Mannschaft von Trainer Sven Demandt der neuen Erwartungshaltung schon im zweiten Spielabschnitt in der Domstadt nicht gerecht werden konnten. Baier: "Wir haben es nicht mehr so durchgezogen wie noch in der ersten Hälfte, auch wenn ich trotz des Gegentors nicht das Gefühl hatte, dass die Kölner das Spiel noch einmal drehen könnten."

Bleibt abzuwarten, inwieweit der RWE den neuen Maßstab schon beim kommenden Heimspiel gegen die Sportfreunde Siegen erfüllen können. "Siegen steht zwar bereits als Absteiger fest, aber man kennt das ja: An der Hafenstraße gibt jeder Gegner noch ein paar Prozent mehr", warnt der Spielführer davor, die Aufgabe zu locker anzugehen. "Wenn wir an unsere Leistung anknüpfen können, werden wir auch gewinnen. Wir dürfen nur nicht denken, dass es ein Selbstläufer wird, sonst bekommen wir Probleme."

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